Foto: Karl Schillinger, Hamburg
Hamburg-Wandsbek, den 14. August 2024 – In einem konstruktiven und intensiven Austausch haben sich die Interessenvertreter der Bürgerinitiativen aus und um die Walddörferstraße in Hamburg Wandsbek getroffen, um ihre Bedenken und Anregungen bezüglich des geplanten, einzigen zentralen Ankunftszentrums für Schutzsuchende in Hamburg in der Walddörferstraße zu diskutieren.
Willkommenskultur als zentrale Grundlage
Zunächst einmal ist es uns ein wichtiges Anliegen, ausdrücklich hervorzuheben, dass die Bürgerinitiativen in Wandsbek die Aufnahme von Schutzsuchenden voll und ganz unterstützen. Wir sind stolz auf die Willkommenskultur, die unsere Stadt und insbesondere unsere Stadtteile auszeichnet. Hamburg hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es ein sicherer Hafen für Menschen in Not ist, und diese Tradition soll selbstverständlich fortgeführt werden. Es geht nicht darum, Einrichtungen wie das Ankunftszentrum abzuwehren, sondern vielmehr darum, die Voraussetzungen zu schaffen, damit Integration für alle Beteiligten erfolgreich gelingen kann.
Infrastruktur und Kapazitäten im Fokus
Im Verlauf des mehrstündigen Treffens wurde jedoch einstimmig die Frage aufgeworfen, ob die Walddörferstraße tatsächlich der ideale Standort für das zentrale Ankunftszentrum ist. Nach aktuellem Informationsstand soll diese Einrichtung die Begrüßung und Weiterverteilung von ca. 1300 Schutzsuchenden pro Woche für Hamburg ermöglichen. Dabei stellen sich aus Sicht der Bürgerinitiativen mehrere Herausforderungen:
- Enge Straßenverhältnisse: Die Walddörferstraße ist eine schmale Straße, die bereits jetzt durch ihre bauliche Beschaffenheit auf eine maximale Geschwindigkeit von 30 km/h begrenzt ist. Die vorhandenen Parkmöglichkeiten sind sehr begrenzt, und es bestehen ernsthafte Zweifel, ob die Straße dem erhöhten Verkehrsaufkommen durch An- und Umzüge gerecht werden kann.
- Überlastete Verkehrsanbindungen: Die jetzige Buslinie, die das Gebiet bedient, ist bereits überlastet. Es ist fraglich, ob sie den zusätzlichen Verkehr durch das Ankunftszentrum bewältigen kann, ohne den öffentlichen Nahverkehr für die ansässige Bevölkerung erheblich zu beeinträchtigen.
- Belastung der Schulen: Ein weiterer zentraler Punkt betrifft die lokale Bildungsinfrastruktur. Die umliegenden Schulen sind bereits stark frequentiert. Eine zusätzliche Belastung durch den Zustrom von neuen Schülern aus Familien, die im Ankunftszentrum und den anschließenden Einrichtungen untergebracht werden, könnte die Kapazitäten der Schulen weiter überstrapazieren und die Qualität der Integration beeinträchtigen.
Übererfüllte Verteilverantwortung
Ein weiterer Aspekt, der im Treffen diskutiert wurde, ist die Tatsache, dass das Kerngebiet Wandsbek, zu dem auch die Walddörferstraße gehört, bereits mehr als seinen Anteil an der Aufnahme von Schutzsuchenden geleistet hat. Die Bürgerinitiativen betonen, dass es unerlässlich ist, die Lasten gerechter zu verteilen und sicherzustellen, dass auch andere Stadtteile und Bezirke Hamburgs ihren Beitrag leisten. Eine Lösung, die alle Beteiligten einbezieht, muss gefunden werden, um die Lasten und Chancen der Integration gerecht zu verteilen und die bestmöglichen Bedingungen für die Schutzsuchenden zu schaffen.
Fazit: Verantwortung und Integration
Wir Bürgerinitiativen in Wandsbek-Kern fordern daher eine umfassende Prüfung alternativer Standorte für das zentrale Ankunftszentrum für ganz Hamburg. Die Integration der Schutzsuchenden ist eine gesamtstädtische Aufgabe, die nur dann gelingen kann, wenn die notwendige Infrastruktur und die Kapazitäten vorhanden sind, um sie zu unterstützen. Wir stehen bereit, unseren Beitrag zu leisten, aber wir fordern auch, dass diese Aufgabe mit der gebotenen Sorgfalt und Verantwortung angegangen wird.
Zusammenarbeit und Dialog
Wir möchten weiterhin einen konstruktiven Dialog mit den Verantwortlichen führen, um eine Lösung zu finden, die sowohl den Bedürfnissen der Schutzsuchenden als auch den berechtigten Interessen der Anwohner gerecht wird. Unsere Türen stehen offen für weitere Gespräche, denn nur durch Zusammenarbeit kann diese Herausforderung gemeistert werden
Damit man die Details und den Unterschied zwischen dem Ankunftszentrum und den Ersteinrichtungen kennt, hier zu wichtigen Informationen: